Maschinen unbekannter Hersteller:
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Persönliche Notiz:
Diese "Machine Imperial" Nähmaschine eines leider noch unbekannten Herstellers ist eine der favorisierten Lieblinge meiner
Sammlung. Dem Zahn der Zeit hat sie zwar schon ihren Tribut gezollt, aber sie ist ohne Verluste dahergekommen.
Bei nur einem flüchtigen, ersten Blick gleicht sie stark dem
Nachbau der Willcox & Gibbs Kettenstichmaschine. Die kompakte Bauweise und die
unvergleichlich einfache Handhabung bilden die größten Vorteile so einer Maschine. Der einfache Willcox & Gibbs Kettenstich zeichnet sich durch eine hohe Dehnbarkeit des selben aus,
aber die leicht zu lösende Naht (was manchmal gewünscht ist!) bildet auch ihr größtes Manko.
Die "Machine Imperial" nutzt für die Stichbildung nicht den
Willcox & Gibbs Kettenstichgreifer, sondern hier verrichtet ein eintouriger Umlaufgreifer, ähnlich dem einer Wheeler & Wilson Nr. 1 Maschine,
seine Arbeit und damit stellt die Maschine den haltbareren Doppelsteppstich her. Jetzt drängt sich natürlich der Gedanke auf, warum man nicht gleich eine Maschine des Wheeler &
Wilson Systems hätte nehmen können, aber auch der Maschine haftet ein großer Mangel an. Sie gebraucht konstruktionsbedingt für den im Bogen schwingenden Nadelarm auch eine
gebogene Nähnadel. Diese ist aber wegen der eingeschränkten Belastbarkeit für dickeres oder widerspänstiges Nähgut völlig ungeeigent.
Bei der Willcox & Gibbs - Machine Imperial Konstruktion wird eine zylindrische Nadelstange in zwei Lagern senkrecht zum Greifer geführt, was so natürlich auch eine gerade Nähnadel
verlangt, die wesentlich haltbarer und belastbarer ist.
Mit dieser genialen Idee, all die Vorteile der beiden Maschinenkonstruktionen - kompakte Bauweise, Umlaufgreifer, gerade Nähnadel - in
einer Maschine zu vereinen, hatte man eigentlich die ideale Voraussetzung für ein Erfolgsmodell geschaffen! Was hat den Hersteller aufgehalten? Warum sind nicht hunderttausende davon gebaut
und verkauft worden? Es scheint nur eine geringe Auflage von dieser Konstruktion gegeben zu haben, weil aktuell nur diese eine "Machine Imperial" überlebt hat.
D.R.P. Sohlennähmaschine | ||
Herkunft: | Deutschland (vielleicht Gritzner?) | |
Typ: | Sohlennähmaschine | |
Serien Nr.: | 1646 | |
Baujahr: | ca. 1913 | |
Bemerkung: | seltene Spezial NM für den Schuster zum Vernähen des Oberleders mit der Sohle. | |
Hier geht es zur Bedienungsanleitung der "Gritzner" Sohlennähmaschine. |
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Persönliche Notiz:
Klar, diese D.R.P. (Deutsches Reichs Patent) Maschine sieht schon sehr Eigensinnig aus, was bei den Spezialmaschinen aber auch häufig der Fall ist. Etwa 8,9 kg ist sie schwer und im "ausgestreckten" Zustand beträgt ihre Länge stattliche 61 cm.
Die D.R.P. Maschine, das heißt der Korpus, besteht aus 2 Teilen, die mit 8 Schrauben zusammengehalten werden. Daran und darin sind die beweglichen Teile angebracht. Für den Gebrauch wird die Sohlen Maschine auf eine Arbeitsplatte oder an einem Gestell mithilfe der an ihr montierten
Klemme befestigt.
Die Maschine produziert einen Doppelsteppstich, wobei jeder Stich durch hineinschieben und herausziehen des mechanischen Hauptsteuerelements (in Form eines Flacheisens mit einem angeschraubten Holzgriff) in einer geraden Laufbahn erstellt wird.
Der Presserfuss hat einen rechteckigen Querschnitt mit einer, der Länge nach, U-Förmigen Ausfräsung, worin die Nadelstange geführt wird. Als Transporteur dient ein spitzer Dorn, der von unten ins Material sticht und es dann um die eingestellte Länge weiterbewegt.
Schon eine sehr aufwendige und unpraktikable Arbeit, die der Erfinder Anton Müller aus Hamburg so beschreibt:
… Die bekannten, von Hand zu betreibenden Sohlennähmaschinen (Doppelmaschinen) besitzen einen hin und her gehenden Nadelträger und ein diesen antreibendes, von Hand hin und her verschiebbares Schubstück. Diese Sohlennähmaschinen erfordern einen beträchtlichen, und zwar einen stoßartig wirkenden Kraftaufwand, der die gute Ausführung der Arbeit sehr erschwert. Ferner bedingt die geradlinig hin und her geführte Nadel eine Bauart der Maschine, durch welche die Zugänglichkeit zu letzterer für das Schuhwerk sehr eingeschränkt und erschwert wird, so daß dieses nur in schwieriger Weise mit allen Teilen des Sohlenrandes in die richtige Lage zur Nadel gebracht werden kann. …
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Persönliche Notiz:
Little Wanzer Maschinen von der kanadischen Wanzer Sewing Machine Company gibt es viele, aber Nachbauten des Typs sind eher selten zu
finden. In Deutschland gibt es Nachweislich solche modifizierten Nachbauten von Theodor Vogel aus Saalfeld und von Clemens Müller aus Dresden.
Diese "The Little Wanzer" (so kann man es noch schwach auf dem Arm lesen!) Maschine eines aktuell noch unbekannten Herstellers weicht nochmals von diesen beiden Versionen ab. Eine
stehende Oberfadenspannung und ein herkömmlicher Presserfußlifter (wie er bei den historischen Maschinen sonst üblich war) haben hier Verwendung gefunden.
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Persönliche Notiz:
Als ich diese New England Nähmaschine bekommen habe, war mein erster Gedanke »Was soll ich denn mit dieser Maschine?«
Im Fundzustand zeigte sie sich dreckig, flugrostig, Dekor war nicht zu sehen und ein paar Fehlstellen im Lack waren auch zu beklagen - aber es war eine New England, klein, schwer und fast komplett.
Erst bei der Restauration zeigte die "Unbekannte" ihre verborgenen Reize. Große üppige Dekore, wie sie sonst bei den New England (oder Raymond) Maschinen gängig waren,
hat diese Maschine nie gehabt, sondern nur goldene Linien und Punkte, die auch fast komplett erhalten, aber ziemlich verblasst sind. Die gusseiserne Stichplatte, die sich üblicherweise zum
Maschinenarm (Handrad) hin verjüngt, weist hier eine rechteckige Grundform auf und die Abstufung ist nur durch das Liniendekor und einen größer gewählten Kantenradius vorgetäuscht.
Ungewöhnlich ist auch, dass der Platz am Rahmen unter der Stichplatte, wo der Raymond Kettenstichgreifer seine Arbeit verrichtet, bei dieser Maschine nur plan abgeschliffen und roh-blank belassen wurde.
Der interessanteste und markanteste Unterschied gegenüber (fast) allen anderen New England Maschinen sind die aus Messing gefertigten Zahnräder, was ich so nur bei der Mignon (New England Version)
von Jacob Schröder aus Darmstadt kenne.
Mit all den Besonderheiten hat sich diese New England Maschine eines unbekannten Herstellers trotz anfänglicher Zweifel doch zu einem festen
Bestandteil der Sammlung gemausert.
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Persönliche Notiz:
Im Schlingenfänger Nr. 62 vom
April 2003 habe ich so eine ungewöhnliche Nähmaschine das erste Mal gesehen. Zwei s/w Bilder zeigten mir so ein, zu der Zeit noch, ungereinigtes Modell mit einem Begleittext um die Suche
nach dem Hersteller. In ihren Bann gezogen beneidete ich den Besitzer wegen der schönen "Unbekannten".
Die Nähmaschine ist in ihrer Bauweise höchst eigentümlich
und weist Konstruktionsmerkmale verschiedenster Systeme auf, was mich vermuten lässt, dass sich der Hersteller überall ein bisschen umgeschaut hat. Die markantesten Charakteristika sind
das Schiffchensystem der "Little Wanzer" und der "Wackelarm". Diese
schöne (schwarze) Maschine kam im Frühjahr 2008 in meine Sammlung, hat wohl nie mit Verzierungen geglänzt und ist trotzdem ein Highlight.
Eine Information über den Hersteller dieser Nähmaschine hat mich erreicht. Ein aufmerksamer Leser hat mir geschrieben, dass sie ein Produkt der kleinen Nähmaschinen–Fabrik "Johnsen" mit Sitz in Dänemark auf der Insel Mors (Morsø) in dessen Hauptort Nykøbing Mors sein soll. Leider konnte ich bisher keine weitere Bestätigung dazu finden.
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Persönliche Notiz:
Diese kleine La Queen Taschennähmaschine ist überwiegend aus Eisen gefertigt und wurde komplett vernickelt.
Mit ihrer geringen Größe von 210 mm x 127 mm (nur die Maschine ohne Handkurbel und Halter: 149 mm x 82 mm) sollte sie wohl der ideale Reisebegleiter für den
"Notfall" sein. Einfach mal eben an eine Tischplatte befestigt und es konnte "maschinell" genäht werden!
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Persönliche Notiz:
Diese Version einer New England Maschine hatte ich, bis diese in meine Sammlung kommen sollte, vorher noch nicht gesehen. Heute weiß
ich, das sie noch wenigstens 2 "Geschwister" hat, wovon eine unbekannt verschwunden und die andere im Besitz eines amerikanischen Sammlers ist (daher auch die Informationen).
Alle 3
Maschinen sind in Frankreich verkauft worden, was vermuten lässt, dass es sich um einen französischen New England Nachbau handeln könnte. Gleich den normalen New England Maschinen ist
der patentierte Raymond Greifer, der Antrieb (Ober- und Unterwelle, Handrad und Zahnräder), die Stichplatte und die handgemalten Verzierungen. Dagegen völlig untypisch sind bei diesem Modell
der runde Maschinenrahmen, der Garnrollenstift, die Oberfadenspannung und die Baueinheiten - Nadelstange / Presserfuß.
Einzige Markierungen an der Nähmaschine sind zwei eingeschlagene
V (V V) auf der Rückseite der Greiferplatte. Jegliche Informationen zum Hersteller dieser Maschine sind willkommen.