Junker & Ruh, Karlsruhe
Original Kolumbus | ||
Serien Nr.: | 2854 | |
Baujahr: | ca. 1873 | |
Bemerkung: | sehr seltenes Modell mit außergewöhnlichem Kettenantrieb |
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Persönliche Notiz:
Endlich ist wieder eine dieser sehr seltenen "Original Kolumbus" Maschinen von Junker & Ruh in meine Sammlung gekommen. Kurzzeitig war vor einigen Jahren schon mal so eine Kolumbus hier,
die ich aber gutmütiger weise, oder viel zu leichtsinnig einem Sammlerkollegen überlassen hatte. (Sie sei ihm trotzdem gegönnt.) Damit wusste ich zwar, wo so eine Kolumbus steht, aber sie war halt auch weg. :-(
Die Doppelsteppstichmaschine aus dem sehr frühen
Schaffen von Junker & Ruh ist schon eine imposante Erscheinung. Mit ihrer Höhe von fast 32 cm überragt die Kolumbus alle anderen per Hand angetriebenen NM in meiner Sammlung. Das für mich aber unbestrittene Highlight ist ihr ungewöhnlicher Antrieb per Kette. Dafür ist das Handrad und natürlich auch das Antriebsritzel
so ausgearbeitet, das eine Endloskette dort einwandfrei aufgenommen und seine Arbeit verrichten kann. Der Maschinenantrieb ist dank dieser "Zwangssteuerung" absolut sicher gewährleistet.
Grover & Baker No 19 Typ | ||
Serien Nr.: | 6136 | |
Baujahr: | ca. 1874 | |
Bemerkung: | sehr frühe und seltene Handwerker oder Schneidermaschine (hier leider nur noch die Maschine) |
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Persönliche Notiz:
Jüngst ist diese seltene Nähmaschine des Carlsruher Herstellers Junker & Ruh (so steht es auf der hinteren Schieberplatte) in meine Sammlung
gekommen. Als "Grover & Baker No 19" wurde sie seiner Zeit als Schneider oder Handwerksmaschine auf den Markt gebracht. Gegenüber der Haushaltsmaschine "Fidelitas" von Junker & Ruh
hat sie schon einige Unterschiede auf zu weisen.
- Auffälligster Unterschied ist wohl, das sie wesentlich größer und stabiler gebaut ist, als die Haushaltsmaschine "Fidelitas".
- Für den Oberfaden gibt es eine zusätzliche Fadenbremse auf der Stirnplatte, welche durch eine Aussparung in der Nadelstange, durch die Auf- und Abwärtsbewegung derselben, betätigt wird.
- Die Nadel- und die Presserfussstange weisen einen (recht)eckigen Querschnitt auf.
- Die Stichlängenverstellung, sonst durch die Grundplatte der Maschine nach oben geführt, ist unter der Arbeitsplatte geblieben und wird mit einem Messingstellrad eingestellt. Dieses Stellrad wird durch ein Federblech in Position gehalten.
- Es gibt hier auch nicht wie allgemein üblich Scharniere an der Maschine, um diese für Wartungsarbeiten nach hinten klappen zu können. Diese hier hat nur jeweils ein Stift an jeder Ecke, womit die Maschine auf dem Arbeitstisch festgehalten wird.
- Die Laufbahn des Schiffchens ist ein eigenes Bauteil und wird mit 2 Schrauben an dem Oberteil befestigt.
- Das Handrad ist fest mit der unteren Antriebswelle verbunden. Einzige Grund für einen Freilauf des Handrades wäre gewesen, einen Spuler damit anzutreiben, ohne das das gesamte "Nähwerk" mitläuft. Vielleicht gab es für diese Maschine nur einen Spuler, der am Gestell befestigt war und mit dessen Schwungrad angetrieben wurde?
Die Summe der Unterschiede machen diese Junker & Ruh - "Grover & Baker No 19" Typ Maschine so interessant, das sie auch trotz des stark gebrauchten Zustandes einen Platz in meiner Sammlung bekommen hat :-)